I. Wissenswertes über Katzen:

1. Schnurren

Schnurren ist kein Stimmlaut, der vom Kehlkopf erzeugt wird, und seine Entstehung ist noch nicht restlos geklärt. Einige Wissenschaftler sind der Auffassung, dass Schnurren aus Blutwallungen in der Hauptvene im Brustkorb entsteht. Dort wo die Vene das Zwerchfell durchläuft, wird der Blutstrom durch Muskelbewegungen zusammengepresst, was Schwingungen verursacht, die durch die luftgefüllten Bronchien und den Kehlkopf verstärkt werden und das Schnurren hervorrufen können.

Quelle: Taylor, Your & Your Cat, London 1986

2. Haut

Ein wichtiger Bestandteil des Hautgebildes sind die Sinneshaare, die einmal als Schnurrhaare, links und rechts vom Nasenspiegel, und als Überaugentasthaare, oberhalb der Augen, vorhanden sind, aber auch als sogenanntes "Karpalorgan" an der Innenseite der Vorderfußwurzelgelenke in Erscheinung treten. Diese Sinnes- oder auch Sinushaare (so genannt, weil die Haarwurzel mit einem Blutsinus umgeben und mit entsprechenden Druckreizempfängern ausgerüstet ist), sind für das Raumempfinden der Katze wichtig.

Weitere Hautgebilde sind die für Katzen so wichtigen Zehen- und Sohlenballen. Dort befinden sich auch Schweißdrüsen, was leicht zu sehen ist, wenn Katzen sich aufregen. Dann entstehen dort Schweißtröpfchen. Noch immer ungeklärt ist die Funktion eines einzelnen Fußballens, der nur an den Vorderpfoten oberhalb der übrigen Fußballen sitzt und den Boden nicht berührt. Man nimmt an, dass er eine Art "Antirutschkissen" bei der Landung nach einem Sprung sein könnte.

3. Die Augen

Die lumineszierenden Katzenaugen rufen auch heute noch Furcht, Misstrauen oder Verehrung hervor. Die alten Ägypter glaubten an die wunderbare Kraft der Katzenaugen, die Strahlen der Sonne widerzuspiegeln. Entgegen der landläufigen Meinung können Katzen im absoluten Dunkel auch nichts sehen. Doch sind sie in der Lage, die kleinste Lichtquelle auszunutzen, obwohl die Netzhaut nicht größer ist, als unsere.

4. Blutgruppen

Grundsätzlich gibt es bei Katzen drei Blutgruppen. A, B und AB. Letztere kommt allerdings sehr sehr selten vor. Anders ist dies bei den Blutgruppen A und B. Paart man einen Kater vom Typ A mit einer Kätzin der Gruppe B, kommt es bei den Jungtieren, die die Blutgruppe vom Vater geerbt haben, durch Aufnahme der Muttermilch zu einer Auflösung ihrer roten Blutkörperchen. In den meisten Fällen sterben die Jungtiere qualvoll. Die Blutgruppe B kommt selten vor bei Siamkatzen, Burmesen, Ocicat, Orientalisch Kurzhaar und Hauskatzen. Bei Main Coon und Norwegischen Waldkatzen liegt der Anteil der Gruppe B bei ca. 5 %. Der größte Anteil von Gruppe B Tieren ist bei Abessiniern, Somali, Persern und Himalaya anzutreffen. Hier sollte man auf jeden Fall vor einer Verpaarung die Blutgruppe prüfen lassen.

Mögliche Verpaarungen:

Kater B mit beliebiger Kätzin (A, B)

Kater A nur mit Kätzin A

Kätzin A mit beliebigem Kater (A, B)

Kätzin B nur mit Kater B

Tabu: Kater A mit Kätzin B

5. Trinkverhalten

Das genügsame Trinkverhalten der Katze rührt aus ihrer wilden Vergangenheit. Katzen sind heute noch schwache Trinker, weil ihre Vorfahren sehr wirtschaftlich mit ihrem eigenen Wasserhaushalt umgehen mussten, um zu überleben. Schließlich sind Wasservorräte in freier Wildbahn oft knapp bemessen. So hat sich der Organismus allmählich darauf eingestellt, nur ein Minimum an Flüssigkeit auszuscheiden, um Wasserreserven bilden zu können. Aber wie ist das merkwürdige Verhalten zu erklären, dass Katzen abgestandenes Blumenwasser dem frischen Leitungswasser vorziehen? Bis heute ist dieses Rätsel noch nicht geklärt. Verhaltensforscher nehmen an, dass der Reiz, Wasser selbst zu entdecken, auch heute noch für eine Hauskatze Bedeutung hat. Und weil Futterplatz und Wasserquelle sich in freier Wildbahn selten am selben Platz befinden, ist es empfehlenswert, Futter und Wasser in der Wohnung getrennt voneinander aufzustellen.

6. Katzenalter - Menschenalter

116
2
21
3
25
4
29
5
33
 637
 741
 845
 949
 1051
 1155
 1259
 1363

7. Kastration und Sterilisation:

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass bei männlichen Tieren die Herbeiführung der Unfruchtbarkeit Kastration heiße und bei weiblichen Tieren Sterilisation. Ein Unfruchtbarmachen durch Entfernung der Keimdrüsen ist sowohl beim männlichen als auch beim weiblichen Tier eine Kastration. Wird ein weibliches Tier sterilisiert, so kann sie zwar keine Junge mehr bekommen, wird aber weiterhin rollig. Genauso ist es beim männlichen Tier. Wird er nur sterilisiert, so kann es passieren, dass er weiterhin sein Revier markiert. Es ist also auf jeden Fall zu empfehlen männliche und weibliche Tiere kastrieren zu lassen.

8. Was ist Chlamydia?

Früher fasste man alle Atemwegserkrankungen unter dem Begriff Katzenpneumonie zusammen. Als Hauptursache galten die bakterienähnlichen Chlamydien der Katze. Erst mit der Entdeckung zweier weitere Erreger (Feline Herpesvirus, Feline Calicivirus) erkannte man, das Chlamydia psittaci vor allem die Bindehaut der Augen angreift. Zunächst sieht es aus wie eine normale Bindehautentzündung. Das Auge tränt, die Bindehaut schwillt an und rötet sich. Absonderungen kommen hinzu. Die Bindehautentzündung klingt relativ schnell ab, doch eine Endzündlichkeit kann noch Monate lang bestehen bleiben. Wenn zusätzliche Viren die Atemwege infizieren, fällt die Krankheit noch schwerer aus. Chlamydia psittaci kann auch die Fortpflanzungsorgane der Katze befallen und noch Monate nach der Infektion zu Fehlgeburten führen. Eine eindeutige Diagnose zu stellen ist nicht einfach, da die Untersuchungsmethode noch nicht ganz ausgereift ist. Eine Bindehautentzündung kann natürlich auch andere Ursachen haben. Gegen Chlamydia kann auch geimpft werden. Die Experten sind sich aber über die Wirkung wohl noch nicht ganz einig.

9. Epilepsie

Die Krampfanfälle werden durch eine Störung der Gehirnfunktion ausgelöst. Man unterscheidet die Krämpfe nach verschiedenen Verlaufstypen. Bei partiellen motorischen Anfällen wird ein oder mehrere Beine vom Krampf erfasst, eine Gesichtshälfte zuckt. Bei psychomotorischen Anfällen wird die Katze plötzlich ängstlich oder aggressiv, sie schnappt nach nicht vorhanden Gegenständen. Dann gibt es noch klonisch-tonische Anfälle oder auch motorische Anfälle genannt. Dem Anfall geht eine Phase voraus, in der die Katze ins Leere starrt, desorientiert wirkt oder in ihrem ganzen Verhalten verändert ist. Danach fällt die Katze um und erstarrt. Die Atmung setzt für kurze Zeit aus. Sofort folgen ruckartige Beinbewegungen und Kaubewegungen. Die Pupillen erweitern sich, die Katze speichelt. Oft setzt sie auch Urin und Kot ab. Das Fell ist gesträubt. Ist der Anfall vorüber, kann die Katze durchaus innerhalb von Sekunden so wie immer sein. Während der Krampfanfälle sollte man die Katze beobachten, jedoch nicht berühren, da sie nicht weiß was sie tut. Sollte ein Anfall länger als drei Minuten dauern, ist es wichtig sofort zu einem Tierarzt zu fahren, da ein solch langandauernder Anfall zu schweren Stoffwechselstörungen, Verletzungen des Gehirns und auch tödlich verlaufen kann. Durch die Krämpfe werden sehr viele Kalorien verbrannt, dadurch kann der Blutzuckerspiegel fallen und auf Grund dessen der Anfall weitergehen. Durch die starke Muskeltätigkeit kann auch Fieber auftreten, was den Anfall auch verlängert.

Es gibt zwei Arten von Epilepsie. Einmal die symtomatische Epilepsie, ein erworbenes Syndrom, das durch eine Erkrankung im Gehirn entsteht. Ursache kann eine schwere Vergiftung oder eine Stoffwechselkrankheit sein. Hier bestehen gute Heilungschancen. Dann gibt es noch die idiopathische Epilepsie. Die Ursache der Anfälle wird wahrscheinlich unbekannt bleiben. Diese Form der Epilepsie tritt oft im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren auf.

Eine Behandlung ist in allen Fällen nur möglich, wenn die Ursache herausgefunden wird und auch beseitigt werden kann. Dies ist nicht immer leicht, da, bei einer Kopfverletzung zum Beispiel, die Anfälle sofort, oder aber erst nach Wochen oder sogar nach Jahren auftreten können. Weitere Ursachen der Epilepsie können sein Vergiftungen, Parasiten, chemische Einwirkungen, FELV, FIP, Pilzinfektionen, Gehirntumore, Hitzschlag, Herz- oder Lebererkrankungen, Nierenversagen oder Hormonstörungen. Lautet die Diagnose idiopathische, das heißt unheilbare Epilepsie, so kann die Katze bei richtiger medikamentöser Einstellung trotz gelegentlicher Anfälle ein kreatives und glückliches Leben führen.

II. Was ist ein vernünftiger Züchter?

Ein vernünftiger Züchter plant sein Zuchtvorhaben sorgfältig. Er sucht den Deckkater für seine Kätzin danach aus, ob er dem Rassestandard entspricht und vor allem achtet er darauf, dass die Zuchtlinien des Katers und der Kätzin zusammenpassen und beide Linien gesund sind. Bei all seinen Entscheidungen stellt er das Wohl seiner Zuchtkätzin in den Vordergrund.

Geld verdienen kann ein seriöser Züchter mit seinem Hobby nicht. Zu den üblichen Kosten, wie Futter, Streu, Impfungen, Tierarztkosten usw., kommen beim Züchten noch weitere Kosten hinzu. Man sollte einem Verband angehören, wegen der Kontakte zu anderen Züchtern und um Papiere für die Jungtiere zu bekommen. Der Verband übt gleichzeitig für einige Dinge eine Kontrollfunktion aus. Damit wird ein Mitgliedsbeitrag fällig und auch Ausstellungskosten. Für mich dienen diese Ausstellungen dazu, mich mit den anderen Züchtern zu unterhalten und wissenswerte Dinge zu erfahren oder auch weiterzugeben. Dann kommen die Kosten, die mit der Deckung zusammenhängen.

Bevor die Kätzin zum Kater darf, sind diverse Blutuntersuchungen nötig. Dann kommen die Reisekosten und die Deckgebühr. Die Jungtiere werden mit drei Monaten abgegeben und müssen zu diesem Zeitpunkt entwurmt und gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen voll wirksam geimpft sein. Für den Verkauf müssen Anzeigen aufgegeben werden. Alle Kosten habe ich hier immer noch nicht erfasst, wie Telefonkosten und den Zeitaufwand des Züchters und eine Katzenzucht ist sehr zeitaufwendig, wenn man es vernünftig macht.

Bevor man mit einer Katzenzucht beginnt, sollte man sich den Kostenfaktor und auch den Zeitfaktor sehr genau durch den Kopf gehen lassen. Es geht um Lebewesen, die man nicht einfach sich selber überlassen kann. Sie erwarten und verdienen Liebe und Fürsorge. Die neuen Menschen, zu denen ein Katzenbaby gehören soll, müssen sorgfältig ausgesucht werden. Dies ist nicht ganz einfach, dazu gehören intensive Gespräche. Ich bringe die Babys auch immer zu den neuen Besitzern, um zu sehen, wie die Haltung dort sein wird. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich Menschen kein Katzenbaby anvertraut habe. Die Auswahl des richtigen Menschen für ein Katzenbaby ist nicht einfach, aber sehr wichtig für mich.